Eine Arbeitgebermarke entwickeln

Wie steigere ich die Attraktivität von Unternehmen aus der Perspektive von Arbeitnehmern? Mit dieser Frage beschäftigen sich zurzeit immer mehr Unternehmen. Klassische Begriffe wie Produktmarke, Unternehmensmarke oder Leistungsmarke sind geläufig und schon fest in unserer Gesellschaft integriert. Doch der Begriff und die Bedeutung einer Arbeitgebermarke baut sich erst langsam auf. Der Prozess und die Errichtung dieser Marke ist unter der Definition des Employer Brandings bekannt. Hier versucht ein Unternehmen als Ganzes die eigene Botschaft und das damit verbundene Leitbild zu manifestieren. Vermittelt wird dieses an potenzielle neue Mitarbeiter, an Kunden, an die Öffentlichkeit oder an bereits bestehende Mitarbeiter. Zudem ist das erfolgreiche Employer Branding eines Unternehmens ein positiver Aspekt, mit dem es sich gegenüber konkurrierenden Firmen durchsetzen kann. Denn für Unternehmen ist es wichtig, sich von der Konkurrenz abzuheben und so die Fachkräfte für sich zu gewinnen. 

Wie wird eine gute Arbeitgebermarke entwickelt?

Die Arbeitgebermarke fasst die Elemente einer Unternehmensmarke zusammen, welche potenzielle Arbeitnehmer interessieren könnten. Dazu zählen attraktive Angebote wie beispielsweise eine passende Vergütung, ein positives Arbeitsklima, Aufstiegsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten oder weitere Leistungen, die zur Zufriedenheit der Mitarbeiter beitragen. 

Weitere Leistungen, die attraktiv auf Mitarbeiter wirken, sind unter anderem ein betriebliches Gesundheitssystem, der offenen Umgang mit den Mitarbeitern und untereinander, das Arbeitsklima und die Arbeitsumgebung. Denn für die Mitarbeiter sollte ein kreatives, freundliches und angenehmes Umfeld zur Verfügung stehen, sodass eine angenehme Arbeitsatmosphäre erzeugt wird. Damit dieses Gefühl aufkommt, hilft es schon, Büroeinrichtungen wie zum Beispiel einfache Stühle zu ergonomischen Stühlen aufzuwerten. Schon allein solche Themen, die im ersten Moment unwichtig erscheinen, haben einen enormen Einfluss auf die Zufriedenheit sowie die Produktivität von Arbeitnehmern. 

Neben arbeitsgerechten Einrichtungen spielen auch mögliche Extras wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, Geburtstagsgeschenke oder Weiterbildungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle und erzeugen als Geste der Wertschätzung passiv und aktiv für Motivation bei den Arbeitnehmern. Zudem sollten Unternehmen ihre Interessen und Angebote leben, sodass sich Mitarbeiter mit diesen identifizieren können. Kann sich ein Mitarbeiter mit dem Unternehmen, in dem er arbeitet, identifizieren, steht er noch mehr hinter den Interessen des Unternehmens und bringt dieses voran. Somit profitieren hiervon beide Seiten als Einheit.

Damit andere Unternehmen und Mitarbeiter allerdings überhaupt auf eine Arbeitgebermarke aufmerksam werden und entdecken können, dass ein Unternehmen zu ihnen passt, hilft zusätzlich unter anderem ein starker Auftritt in sozialen Netzwerken. Hierbei gilt es die für ein Unternehmen relevanten Medien herauszusuchen wie beispielsweise YouTube, Instagram, Facebook, XING oder LinkedIn. Der Auftritt in den Medien sorgt für Präsenz, welche eine gute Arbeitgebermarke braucht, um Nachwuchstalente anzuziehen. 

Bekannte Beispiele für Arbeitgebermarken

Ein bekanntes und gutes Beispiel für eine gelungene Anwendung des Employer Brandings ist die Techniker Krankenkasse. Die Krankenkasse ist transparent und auf vielen unterschiedlichen Kanälen wie beispielsweise Karriere-Webseiten aktiv. Des Weiteren postet das Unternehmen Karrierethemen auf sozialen Netzwerken, darunter auch Snapchat, Twitter und Facebook. Im Jahr 2018 wurde die Techniker Krankenkasse zum „Top National Arbeitgeber“ von Focus Money ausgezeichnet. Verliehen wurde diese Auszeichnung unter anderem wegen der vorherrschenden Mitarbeiterzufriedenheit. Denn neben dem richtigen Social Media Auftritt ist ihnen auch die Weiterentwicklung und die Karriere der eigenen Mitarbeiter wichtig, was positive Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter hat und Sicherheit für die Zukunftsperspektiven im Unternehmen gibt. Die Techniker Krankenkasse lebt nach dem Konzept „Fördern und Fordern“ und belohnt ihre Mitarbeiter neben den individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten und Programmen mit einem gesunden Arbeitsumfeld und Sonderleistungen.

Neben der Techniker Krankenkasse zählt auch das Unternehmen McKinsey zu den Top-Arbeitgebermarken. Das Consulting-Unternehmen bietet zahlreiche Workshops, Karriere-Events und flexible Arbeitsmodelle an. Auch auf Social Media ist McKinsey präsent. Hier werden nicht nur Karrierethemen angesprochen und offene Stellen kommuniziert, sondern auch Mitarbeiter in kurzen Videos vorgestellt. Dies gibt potenziellen Mitarbeitern ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und, dass das Unternehmen wirklich hinter seiner Belegschaft steht.