Deskharing als Organisationsform

Viele, mitunter auch renommierte Unternehmen nutzen mittlerweile die Vorteile des Desksharings. Doch was genau ist das überhaupt? Das Desksharing, auch als „Shared Desk“, „Flexibles Arbeiten“ oder „Hot Disking“ bekannt, ist eine Organisationsform, bei der die Mitarbeiter:innen die Möglichkeit haben, ihren Arbeitsplatz im Büro jeden Tag frei wählen zu dürfen. Die Arbeitnehmer:innen suchen sich entweder morgens einen freien Platz, oder reservieren bereits im Vorfeld mithilfe eines Buchungstools. Die Unternehmen erhoffen sich bei dieser Vorgehensweise nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch Kostenersparnis.

Desksharing leitet sich vom sogenannten „Hot Bunking“ der Matrosen auf hoher See ab. Die Anzahl der verfügbaren Betten stimmte meist nicht mit der Anzahl an Matrosen überein, weshalb jeder eines nutzte, das gerade frei war.

Unternehmen, die auf dieses Konzept setzen

Mittlerweile wird Desksharing nicht mehr nur bei jungen Start-ups oder agilen Tech-Konzernen angewendet, sondern auch bei einigen renommierten deutschen Unternehmen wird diese Organisationsform als integraler Bestandteil des Arbeitsalltags fest praktiziert. Zu den Unternehmen zählen mitunter Lufthansa, Siemens sowie der ADAC.

Die Vorteile von Desksharing

Vorgesetzte und Führungskräfte werden von diesem Konzept nicht ausgeschlossen. So müssen auch sie sich jeden Tag einen freien Schreibtisch suchen. Das wiederum flacht die Hierarchien ab und fördert zugleich das Miteinander im Team. Für das Unternehmen hingegen soll sich das Desksharing-Konzept durch Kostenersparnis bemerkbar machen. So wird nicht mehr eine Vielzahl an Büros oder Zwischenwänden benötigt, die die Mitarbeiter:innen voneinander abtrennen. Das Konzept spielt zudem auch für das Employer Branding und damit auch für das Image des Unternehmens eine wichtige Rolle. Vor allem junge und kreative Mitarbeiter:innen werden sich von diesem Konzept, indem flexible Arbeitskonzepte angewendet werden, angesprochen fühlen. Am meisten von dieser Idee sollen aber die Angestellten profitieren. Flexibles Office bedeutet mitunter auch, dass der oder die gewohnte Schreibtisch-Nachbar/in wegfällt. Der ständige Wechsel im Büro erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und Empathie. Zudem besteht durch die sich wechselnden Nachbar:innen ein größerer und abwechslungsreicherer Informationsfluss, von dem im besten Fall beide profitieren können. Das spiegelt sich auch in der Produktivität wider. Verschiedene Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Unternehmen, die das Konzept des Desksharings anwenden, bessere wirtschaftliche Ergebnisse erzielen.

Die Nachteile von Desksharing

Die wechselnden Schreibtische können die Produktivität der Mitarbeiter:innen behindern, wenn sie jeden Morgen damit beschäftigt sind sich einen freien Arbeitsplatz zu suchen. Das Herrichten des Arbeitsplatzes sowie das Verlassen des Schreibtisches – der ja wieder komplett freigeräumt werden muss – kostet zusätzlich Zeit. Ein weiterer Punkt ist, dass mit dem Konzept des Desksharings zwar die Kreativität gefördert werden soll, jedoch beachtet werden muss, dass nicht jeder Mitarbeiter mit dieser offenen Art zu arbeiten gut zurechtkommt. So können die zurückhaltenden Personen damit Probleme haben und beispielsweise das Wissen keinen eigenen Arbeitsplatz und jeden Tag wechselnde Nachbar:innen zu haben, für sie zu Unruhe und Stress führen.

Ob Desksharing ein Konzept für die Zukunft ist, lässt sich nicht konkret beantworten. Hier kommt es darauf an, wie genau die Unternehmenskultur aufgebaut ist und die einzelnen Arbeitnehmer:innen gestrickt sind.