Corporate Architecture – ein Statement

Autokonzerne wie BMW oder der Luxushersteller Prada lassen ihre Verkaufsstellen oder Firmensitze schon lange von namhaften Architektinnen und Architekten entwerfen – und auch immer mehr mittelständische Unternehmen bemühen sich um eine ansprechende Corporate Architecture, die das eigene Image fördern soll. Doch was hat Architektur mit unternehmerischem Erfolg zu tun?

In Stein gemeißelte Corporate Identity

Corporate Architecture bedeutet, den Firmensitz zur Visitenkarte zu machen und dabei die jeweilige Marke entsprechend nach außen zu repräsentieren. Es handelt sich dabei sowohl um eine Unterkategorie von Corporate Design als auch um ein visuelles Element der Corporate Identity von Unternehmen. Das Ziel der Corporate Architecture besteht darin, die Unternehmensphilosophie durch die Auswahl des Architekturstils zu demonstrieren und bestenfalls Kompetenz, Qualitätsbewusstsein und Wertschätzung der eigenen Mitarbeiter:innen und der Kundschaft auszudrücken.

Durch eine durchdachte Architektur soll die Identität eines Unternehmens in den Filialen und Niederlassungen zum Ausdruck gebracht werden und Unternehmenswerte, im wahrsten Sinne des Wortes, untermauern. Daneben wirkt Architektur auch immer nach innen: Wer einen attraktiven Arbeitsplatz bietet, erhöht die Wahrscheinlichkeit, Mitarbeiter:innen langfristig zu binden. Seit Jahrzehnten setzen Marken Corporate Architecture in ihrer Branding-Strategie ein, nicht zuletzt, um den persönlichen Wiedererkennungswert zu steigern.

Der erste Eindruck zählt

Die richtige Wahl von Baustoffen, Materialien, Farben und Beleuchtung spielt eine wichtige psychologische Rolle. Gefallen sie den Konsument:innen, bleibt ein positive Eindruck zurück. Der Dienstleistungssektor setzt den Gedanken der Corporate Architecture dabei konsequent um: Hotels, Einkaufsketten, Autohäuser und Restaurants bedienen sich am Corporate Design und greifen es in ihrer Architektur auf. Schließlich ist es das äußere Erscheinungsbild, das als Erstes hervorsticht und darüber entscheidet, ob ein Unternehmen in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen wird. Wie nachhaltig der positive Eindruck dann bestehend bleibt, hängt von der Glaubwürdigkeit des Erscheinungsbildes ab. Glaubhaft und vertrauenswürdig erscheint ein Unternehmen dann, wenn Inhalt und Abbild deckungsgleich sind.

Die Architektur hat die Aufgabe Informationen zu Produkten und Dienstleistungen zu transportieren, oder ein Wertesystem zu vermitteln. In sogenannten „Flagshipstores“ wird die Kundschaft eingeladen, die speziellen Markenwerte und das damit verbundene Lebensgefühl durch räumliche Inszenierungen vor Ort zu erleben. Dabei wird das Firmenumfeld zu einem verbindenden Medium zwischen Unternehmen und Kundschaft. So kann strategisch geplante Architektur als Marketing-Instrument die Identität und die Wertvorstellungen eines Unternehmens prägen und kommunizieren.