Mitarbeiterbindung in der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie wirkt sich weltweit auf die tägliche Lebenssituation der Menschen aus. Nicht nur das Privatleben ist eingeschränkt, auch der berufliche Alltag ist von Ängsten und Unsicherheiten aufgrund der Krise geprägt. Homeoffice, Kinderbetreuung und mangelnde technische Voraussetzungen für die Arbeit von zuhause sind beispielhafte Faktoren, die die Produktivität und die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer beeinflussen. Als Führungskraft ist es unerlässlich die Ängste der Mitarbeiter ernst zu nehmen. Die Corona-Krise stellt somit auch viele Unternehmen vor große Herausforderungen.

Auswirkungen auf die emotionale Bindung an den Arbeitgeber

Wie aktuelle Ergebnisse der Studie des Mainzer Marktforschungs- und Beratungsunternehmens 2HMforum veranschaulichen, liegt der Anteil hoch zufriedener Mitarbeiter im Jahr 2020 während der Pandemie bei 21 Prozent. Damit bleibt der Wert seit 2018 konstant. Die Studie teilt die Mitarbeiter aufgrund ihrer emotionalen Bindung zum Unternehmen in vier Gruppen ein. Nur wer hoch zufrieden ist und sich mit dem Arbeitgeber emotional stark verbunden fühlt, gilt als „Fan“. Im selben Jahr lag der Anteil der „Gegner“ und der „Enttäuschten“ allerdings bei 28 Prozent. Das bedeutet, dass innerhalb aller Branchen Deutschlands, über alle Hierarchiestufen hinweg, nur jeder Fünfte Angestellte ein „Fan“ seines Arbeitgebers ist.

Auf die Sorgen der Mitarbeiter reagieren

Welche Maßnahmen gibt es, um die Wertschätzung der Mitarbeiter in dieser Zeit zu erhalten? Zuhören ist eine der wichtigsten Voraussetzungen in der Kommunikation. Erst wenn sich ein Mitarbeiter gehört fühlt und seine Sorgen mit einem verantwortlichen Ansprechpartner im Unternehmen austauschen konnte, wird Raum für neue Gedanken geschaffen und es kann auf einer neuen Basis kommuniziert werden. Während der Corona-Krise unterscheiden sich die persönlichen Umstände der Mitarbeiter: Diese können der Spagat zwischen Arbeit, Homeschooling und Betreuung, die Sorge des Jobverlustes aufgrund eines bevorstehenden Endes der Probezeit oder finanzielle Ängste aufgrund von Kurzarbeit sein. Jede dieser Sorgen ist nachvollziehbar und menschlich und sollte von der Führungskraft entsprechend akzeptiert werden.

Darüber hinaus kann es zum Erhalt der Produktivität unterstützend wirken, beispielsweise Technik und Büroausstattung für die Zeit im Homeoffice auszuleihen. Auch der Bedarf an Kommunikation ist während der Pandemie nicht zu unterschätzen. Eine regelmäßige Information der Geschäftsführung, um einen Überblick über aktuelle Projekte oder organisatorische Maßnahmen zu geben ist wichtig, ebenso wie die Nutzung von Webcams in virtuellen Besprechungen. Zwar wird die Mimik teilweise übersehen, kann jedoch in direkter Weise nachgefragt und aktiv zugehört werden. Es gibt viele Anleitungen zu virtuellen Meetings im Home-Office und wie diese richtig umgesetzt werden.