Golden Circle – Ein Leadership Konzept

Was haben die Brüder Wright, Steve Jobs und Martin Luther King Jr. gemeinsam? Der britisch-amerikanische Autor und Unternehmensberater Simon Sinek stellte fest, dass sie auf dieselbe Art und Weise denken, agieren und kommunizieren. Diese ähnlichen Denk- und Verhaltensmuster unterscheiden sie von anderen, weniger erfolgreichen Persönlichkeiten, obwohl diese sogar dieselbe Idee hatten. Mit dem Modell des Golden Circle erklärt Sinek, warum manche Organisationen und Personen in der Lage sind, zu inspirieren und zu motivieren wohingegen andere daran scheitern.

Das Kommunikationsmodell besteht aus drei konzentrischen Kreisen. Jeder einzelne Kreis steht für ein W-Fragewort. Die Mitte bildet der zentrale „Warum“-Kreis, der vom „Wie“-Kreis und dem äußersten „Was“-Kreis umschlossen wird:

Was: Diese Frage ist für jede Organisation und jedes Unternehmen schnell zu beantworten, denn jede einzelne Person weiß, was sie oder er tut.


Wie: Nur einige der Unternehmen, Organisationen und Personen wissen, wie sie ihr „Was“ umsetzen, beziehungsweise erfolgreich umsetzen sollten.


Warum: Nur noch Wenige wissen, warum sie etwas tun.

Damit meint Sinek nicht den Profit des Unternehmens, denn Profit ist ein Resultat. Vielmehr spricht er von der Unternehmensvision. Erfolgreiche Führungskräfte fragen zuerst nach dem „Warum“ und kommunizieren vom inneren des Kreises nach außen. Im Zentrum ihrer Kommunikation steht immer die Überzeugung. Erst wenn das „Warum“ bekannt ist, wird wichtig, wie geplant werden kann, um das Ziel zu erreichen und die Vision umzusetzen. Zuletzt folgt die Fragestellung: Was ist zu tun, um das „Warum“ zu erreichen?

Alles ist Biologie

Durch einen Querschnitt von oben nach unten durch das menschliche Gehirn wird offensichtlich, dass das Gehirn in drei Teile geteilt ist, die dem Golden Circle entsprechen. Laut Sinek entspricht der Neocortex des Gehirns dem „Was“-Level, der für analytisches und rationales Denken verantwortlich ist. Die mittleren beiden Teile gleichen dem limbischen System, wo Gefühle wie Loyalität und Vertrauen, generell Emotionen, verarbeitet werden. Wird von innen („Warum“) nach außen („Was“) kommuniziert, wird direkt das limbische System angesprochen, das das Verhalten kontrolliert. Eine Kommunikation von außen nach innen lässt zwar Fakten und Zahlen verstehen, doch beeinflusst nicht unsere Entscheidungsfindung.

Der Golden Circle als Strategie der Unternehmenskommunikation

Erfolgreiche Persönlichkeiten legen Wert auf das „Warum“ in ihrer Kommunikation. Es gibt Persönlichkeiten, die aktiv führen und welche, die lediglich an der Führungsspitze sind. Letztere sind in einer Position der Macht und Autorität. Doch nur die, die wirklich führen, können auch inspirieren. Sind sich Führungskräfte über das „Warum“ ihrer Arbeit bewusst, sind sie in der Lage, ihre Mitarbeitenden mit ihrem Enthusiasmus anzustecken. Folglich werden zufriedene Mitarbeitende gerne für das Unternehmen arbeiten und es weiterempfehlen.

Mit diesem Wissen könnten Führungskräfte ihre Unternehmenskommunikation verbessern und sich zu einem attraktiven Arbeitgeber entwickeln. Das „Warum“ sollte dabei immer im Fokus stehen, wird dann zum Alleinstellungsmerkmal und kann glaubhaft vermittelt werden. Unter Anwendung des Golden Circle-Modells lässt sich herausfinden, wie Konsumenten und Mitarbeitende von einem Produkt, einem Thema oder einer Vision überzeugt werden können. Vor allem im Bereich der Mitarbeiterführung dient die Methode dem Zweck, geeignete Mitarbeitende einzustellen, die sich mit der Unternehmensvision identifizieren.
Die Brüder Wright waren überzeugt von ihrer Vision eine Flugmaschine bauen zu können, um die Welt zu verändern. Die Menschen, die an den Traum der Wright-Brüder glaubten, arbeiteten mit voller Überzeugung mit ihnen.