Neue Arbeitsmodelle für Start-ups

Start-ups gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, natürlich unterscheiden sich die Firmen dabei meist in Branche und Kunden. Geschäftsbereiche wie Marketing oder Controlling braucht aber auch jedes Start-up, um erfolgreich zu sein und genau in diesen Geschäftsbereichen gilt es, sich von anderen abzuheben, um die eigenen Mitarbeiter:innen zu halten oder für neue potenzielle Teammitglieder attraktiv zu sein. Neben verschiedenen Personalmodellen für Start-ups, die etwa Arbeitszeitmodelle wie Teilzeitarbeit, die Studententätigkeiten oder Modelle wie das Jobsharing umfassen, müssen gerade kleine Unternehmen immer mehr darauf achten, dass Talente ihnen erhalten bleiben. Aber welche Möglichkeiten haben Start-ups, sich von der Masse abzuheben und sich so die heiß begehrten Fachkräfte zu sichern?

4-Tage-Woche und unbegrenzter Urlaub – klingt zu gut, um wahr zu sein

Was zu schön klingt, um wahr zu sein könnte für manche Arbeitnehmer:innen bald Realität werden. Erste Start-ups arbeiten bereits mit dem neuen Arbeitsmodell einer verkürzen Woche, die die Produktivität und Motivation der Mitarbeiter:innen erhöhen und so bei weniger Arbeitszeit zu gleichen, wenn nicht sogar besseren Arbeitsergebnissen führen soll. Bewährt hat sich die Mehr-Produktivität-durch-weniger-Arbeitszeit-Formel bereits in Coronazeiten. Hier waren viele Unternehmen durch Kurzarbeit geplagt, konnten währenddessen aber eine gesteigerte Effizienz und Motivation bei den Mitarbeiter:innen beobachten, im Großen und Ganzen also eine Win-Win Situation für alle Beteiligten.

In puncto Urlaub war für Arbeitgeber:innen bisher das Modell der Workation, also ein Urlaub, in dem die Arbeit nicht komplett außen vorgelassen wird, das höchste der Gefühle. Auch hier gibt es in den USA bereits erste Firmen, die ihren Mitarbeiter:innen unbegrenzten Urlaub, jedoch mit vollem Gehalt gewähren. Abgesehen von den Vorteilen für die Außenwirkung des Unternehmens, soll das Modell zusätzlich für eine höhere Motivation und flexiblere Zeitgestaltung der Angestellten sorgen. Die neu gewonnen Freiheiten durchbrechen Hierarchien und sorgen für ein Verhältnis auf Augenhöhe. In der Praxis hat sich dieses Modell zwar bisher nur bei wenigen deutschen Unternehmen durchgesetzt, ist aber auf dem Vormarsch. 

Hier bekommen auch Nicht-Akademiker eine Chance

Nicht nur attraktive Angebote an die Mitarbeiter:innen können Startups dazu verhelfen, neue Talente für sich zu gewinnen. Auch durch ein Umdenken der eigenen Bewerberanforderungen können sich Unternehmen von der Masse abheben. Neben Ageism, also der Altersdiskriminierung von potenziellen neuen Teammitgliedern, sind für viele Unternehmen eine akademische Ausbildung und Berufserfahrung immer noch fester Bestandteil ihres Anforderungsprofils an Bewerber:innen. Hier könnte sich ein Umdenken der Unternehmen aber richtig lohnen, denn ein akademischer Abschluss ist noch lange kein Garant für eine:n gute:n Bewerber:in und eine gute Zusammenarbeit. Wichtiger sollte den Firmen sein, dass ein „Growth Mindset“ bei ihren Mitarbeiter:innen vorhanden ist, also der Wille und die Fähigkeit, sich noch nicht vorhandenes Wissen anzueignen. Natürlich kann auch diese Anforderung nicht pauschal auf jede zu besetzende Stelle angewendet werden. Gerade in Zeiten, in denen gute Arbeitskräfte schwierig zu finden sind, sollten Unternehmen auch intern umdenken.