Sowohl Privatleben als auch im Arbeitsleben spielt die Digitalisierung eine zunehmend größere Rolle und verursacht viele Veränderungen. Das bedeutet, dass auch die Arbeitswelt stetig im Wandel ist und Unternehmen sich entsprechend anpassen müssen. Die aktuellen Veränderungen der Arbeitsformen und -bedingungen werden als Arbeit 4.0 bezeichnet.
Digitalisierung als Hauptgrund der Arbeit 4.0
Teilweise durch die Pandemie beschleunigt, hat sich im Zuge der Digitalisierung einiges verändert: Arbeitsplätze sind nun häufiger digital und benötigen nicht nur einen Computer oder Laptop, sondern auch spezielle Softwareprogramme, Smartphones oder Tablets. Auch zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten steht im Fokus von Unternehmen und Mitarbeitenden. Vielerorts wird kein fester Arbeitsplatz mehr benötigt. Mitarbeiter:innen arbeiten inzwischen von Zuhause aus oder in Coworking-Spaces und flexiblere Arbeitszeiten ermöglichen Mitarbeitenden mehr Freiheit.
Folglich muss den Teams mehr Verantwortung übertragen und die Organisationsstruktur sowie der Führungsstil sollten angepasst werden. Durch die selbstständige Organisation der Mitarbeiter:innen verschiebt sich der Aufgabenbereich von Führungskräften nun verstärkt auf Themenbereiche wie Moderation, Motivation und Coaching.
Herausforderungen für Arbeitgeber:innen 4.0
Um für die Arbeit 4.0 gewappnet zu sein, muss ein:e Arbeitgeber:in die Mitarbeitenden entsprechend ausrüsten. Dazu zählt eine zeitgemäße IT-Ausstattung, denn um ortunabhängig zu Arbeiten wird eine entsprechende Hard- sowie Software benötigt. Im Optimalfall lässt sich diese so einfach bedienen, wie ein iPhone. Außerdem gehören eine gute IT-Sicherheit und Datenschutz dazu.
Für viele Führungskräfte bedeutet die Arbeit 4.0 eine Umstellung des Führungsstils. Wie zuvor erwähnt geht dies nicht nur besser mit den Anforderungen der Arbeit 4.0 einher, sondern entspricht auch den Erwartungen der jüngeren Generation. Arbeitgeber:innen sollten die Umstellung des Führungsstils unterstützen und fördern.
Weitere Herausforderungen sind die sich verändernden Ansprüche der digitalen Welt. Agile Projektmethoden sind erforderlich, um als Unternehmen auf die schnellen Veränderungen reagieren zu können. Dafür wird fachliches Wissen, eine neue Denkweise und Unternehmensstruktur benötigt, deren Wandel das Unternehmen vorantreiben muss.
Kritik
Neben der neuen Freiheit birgt die Arbeit 4.0 jedoch auch ihre Herausforderungen für Arbeitnehmer:innen. Denn eine Verschiebung innerhalb der Hierarchie kann zu einer wachsenden Belastung für Mitarbeiter:innen werden. Dies zeigt sich beispielsweise durch eine steigende Anzahl an Krankheitstagen. Der Druck, immer erreichbar zu sein und so auch nach Feierabend oder am Wochenende zu arbeiten, erhöht sich und lässt die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Bei vielen Mitarbeitenden kommt die Angst, den Anschluss zu verlieren und nicht mehr mit dem technologischen Wandel mitzukommen, hinzu. Dies kann bei manchen Mitarbeitenden auch zu psychischen Krankheiten führen. Für ein Unternehmen bedeutet das, vermehrt auf die Gesundheit der Belegschaft zu achten und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, wie beispielsweise Coachings zum Thema Mental Health. Führungskräfte sollten weiterhin den Menschen in den Mittelpunkt der Arbeitswelt stellen und faire Rahmenbedingungen schaffen.