Unwissenheit über Mitarbeiterkompetenzen

Die Digitalisierung sowie Klimaziele sind mitunter Treiber dafür, dass der Fachkräftemangel in Deutschland immer weiter zunimmt. Auch wenn sich nach dem Konjunktureinbruch im vergangenen Jahr die deutsche Wirtschaft langsam wieder erholt, der Mangel insbesondere an qualifiziertem Personal wie Ingenieuren und Technikern ist für viele Unternehmen und Betriebe besorgniserregend. Des Weiteren herrscht bei vielen Arbeitgeber:innen Unwissenheit über die Mitarbeiterkompetenzen.

Die nötigen Talente bereits im Unternehmen vorhanden?

Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitgeber:innen aus der Studie „The Reskilling Revolution“ von Talentsoft und dem HR-Branchenanalysten Fosway Group kennen die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter:innen nicht und können sie so folglich auch nicht effektiv einsetzen. Gerade einmal 5 Prozent aller Arbeitgeber nutzen die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter:innen effektiv, um Teams nach ihren Kompetenzen neu organisieren und restrukturieren zu können. Des Weiteren verfügen nur 7 Prozent der Befragten über einen integrierten Ansatz, der die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Arbeitnehmer:innen anerkennt und berücksichtigt und auf dieser Grundlage für ein umfassendes Mitarbeitererlebnis schafft.

Veränderung der Profile der Mitarbeiterkompetenzen

Digitalisierungs- und Automatisierungsprozesse sorgen dafür, dass sich unser Berufsleben heute rasant verändert. Die Veränderung der Märkte und der Umwelt eines Unternehmens verlangen ein Umdenken in der Unternehmensentwicklung was gleichzeitig auch Auswirkungen auf das Recruiting hat. Schließlich entscheiden die Kompetenzen und Qualifikationen über den Unternehmenserfolg. Doch nicht nur die Unternehmen und Betriebe werden vor neue Herausforderungen gestellt. So sehen sich auch die Mitarbeiter:innen neuen Aufgaben gegenüber, für die zunehmend Digitalkompetenzen gefragt sind. Gerade aus diesem Kontext heraus sollte den Unternehmen bewusst sein, wo die Mitarbeiter stehen und wie das jeweilige Kompetenzniveau einzuordnen ist. Denn an diesem entscheidet sich letztlich, welche Weiterbildungsmaßnahmen zielführend sind.

An der Spitze der Top-Skills führen Kenntnisse im Bereich Data Science und Analytics, dicht gefolgt von digitalen Fähigkeiten. Doch neben den Hard Skills werden auch Teamwork und Zusammenarbeit, Führung und Management sowie Fähigkeiten im Projekt-, Change- und Transformationsmanagement eine immer wichtigere Rolle einnehmen.

Unsere heutige Welt ist komplexer, ungewisser und mehrdeutiger als früher. Dafür haben u. a. die Digitalisierung, Globalisierung und Automatisierung gesorgt. In diesem Kontext fällt häufiger auch der Begriff der VUCA-Welt. VUCA beschreibt dabei die neuen Rahmenbedingungen und damit einhergehend eine Welt, in der Häufigkeit, Geschwindigkeit sowie das Ausmaß teils auch ungeplanter Veränderungen immer mehr zunimmt (Volatilität), zugleich aber auch die Komplexität und die Mehrdeutigkeit (Ambiguity). All diese Faktoren führen zu einem hohen Maß an Unsicherheit. Gerade deshalb ist es für die Unternehmen und ihren Erfolg in der digitalen Transformation wichtig, sich Klarheit darüber zu verschaffen, wer welchen Beitrag zur Zielerreichung leistet und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, welche bedeutende Rolle Flexibilität und Agilität einnehmen, um anvisierte Ziele zu erreichen.